Human Design in der Maxima – und was es mit mir gemacht hat
- Anita Geißler

- 30. Aug.
- 9 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 31. Aug.
Wie ein Artikel in einer Zeitschrift mich daran erinnert hat, warum Human Design so viel mehr ist als nur ein Trend.
Es war einer dieser Sommertage, die nach Sonnencreme und Poolwasser riechen. Und ich merke: es geht mir gut, ich bin entspannt und irgendwie gedankenfrei. Ich lag auf einem aufblasbaren Donut im Pool, ein Buch in der Hand – und mein Verlobter blätterte neben mir, ganz beiläufig in der Maxima. Diese Zeitschrift, die ich wie so oft bei BIPA eingepackt habe. (Klar, kostenlos mit Kundenkarte und jap, als Schnäppchenjäger:in lässt man sowas nicht liegen.)
Ich ganz vertieft in meinem Entspannungsmodus, nehme plötzlich seine Stimme wahr, wie er mir begeistert, aber auch etwas verwundert zuruft: „Du, da ist was über Human Design drin.“
Mindestens genauso baff antwortete ich: „In der Maxima?!“
Ja, ich war verwundert. Und gleichzeitig: neugierig. Und ehrlich gesagt… auch ein bisschen berührt.
Ist Human Design doch „nur“ ein Lifestyle-Trend?
Du blätterst durch die Maxima. Zwischen Tipps für perfekten Glow und dem neuesten Superfood entdeckst du plötzlich: Human Design. Sogar mit Chart, Typen, Autoritäten – alles drin.
Mein erster Gedanke: Wird Human Design jetzt zum Mainstream? Nur noch ein Astrologie-Trend fürs Durchscrollen? Wieder so ein Ding, wo man sich selbst in 5 Sätzen zusammenfassen soll, um sich besser zu fühlen? Oder ist das vielleicht ein Zeichen, dass das, was mich seit Jahren bewegt, endlich in der Mitte der Gesellschaft ankommt?
Ich lese den Artikel. Und er überrascht mich. Er ist informativ, klar und tatsächlich hilfreich – vor allem für Human Design Einsteiger:innen.
Aber – und das ist mein großes ABER:
Human Design ist kein 10-Minuten-Quick-Test. Kein „Ich bin Generator, passt.“
Es ist keine Schublade. Kein Etikett.
Human Design ist ein Weg. Eine Reise ZURÜCK zu dir selbst.
Und ja, klingt nach Klischee, aber es ist vielleicht auch eine Erinnerung: Du brauchst keine neue Version von dir. Sondern die echte.
Was ist Human Design – einfach erklärt (wirklich einfach)
Du willst wissen, was Human Design eigentlich ist? Ganz ehrlich: Für mich ist es das ehrlichste Werkzeug zur Selbsterkenntnis, das ich je kennengelernt habe.
Stell dir vor, du kommst auf die Welt und jemand legt dir eine persönliche Gebrauchsanleitung daneben.
Eine, die erklärt:
wie du Entscheidungen triffst,
wie du mit deiner Energie haushaltest,
was dich stresst
und was dich wirklich erfüllt.
Genau das ist Human Design.
Die Grundlage? Dein Geburtsdatum, deine Geburtszeit und dein Geburtsort. Daraus entsteht deine ganz persönliche Landkarte – die sogenannte Körpergrafik – das Human Design Chart.
Klingt erstmal technisch? Sieht ein bisschen aus wie eine Mischung aus Stromkreis, Sternzeichen und Mandala – fühlt sich aber an wie: „Aha. Genau SO tick ich wirklich und ja genau deshalb reagiere ich in dieser Situation also so.“

Human Design zeigt dir:
wo du besonders offen für äußere Einflüsse bist (Spoiler: genau da entsteht oft Stress),
wie du in deiner Energie bleibst,
und vor allem: wie du Entscheidungen triffst, die sich endlich richtig anfühlen.
Bevor du dich in Linien, Kästchen und Kanälen verlierst, beginnt alles bei deinem Typ im Human Design.
Vier Typen (manche sagen fünf – dazu gleich mehr)
Jeder davon tickt anders – aber keiner davon ist „besser“.
Naja und die Körpergrafik lässt uns dann erkennen, welcher Human Design Typ du bist. Dein Typ beschreibt also nichts weniger als: Wie deine Energie grundsätzlich funktioniert. Wie du durchs Leben gehst. Was dich antreibt (oder auslaugt). Wie du in Beziehung trittst – mit anderen, mit dir selbst, mit dem Leben.
Die vier Human Design Typen im Überblick
Also keine Angst vor den Fachbegriffen aus dem Human Design – auch wenn ich sie in meinen Readings (Analyse und Besprechung deines Human Design Profils) kaum verwende. Mir geht’s darum, dass du dich verstehst – nicht das System “lernst”. Ich erkläre dir das nicht mit Fremdwörtern, sondern mit Bildern, Beispielen und Alltagssprache. So, dass du was damit anfangen kannst. Und vielleicht sogar drüber schmunzeln kannst.
Generator:innen (und manifestierende Generator:innen) – rund 70 % der Menschen: Sie sind die Energie-Motoren unserer Welt. Wenn sie auf etwas anspringen, also richtig Lust auf etwas haben, dann können sie mit voller Kraft loslegen. Aber wenn sie sich zu Dingen zwingen, die sie eigentlich gar nicht wollen, fühlen sie sich schnell leer und ausgelaugt.
Der Schlüssel liegt im Bauchgefühl – das sogenannte Sakral-Zentrum – einem inneren „Ja!“, das nicht logisch ist, aber eindeutig. Die meisten Generator:innen dürfen erst wieder lernen, diesem Gefühl zu vertrauen und sich selbst die Erlaubnis zu geben, nicht ständig funktionieren zu müssen.
Viele Generator:innen kennen dieses Gefühl: Irgendetwas stimmt nicht, wenn sie Entscheidungen treffen möchten, allerdings können sie es nicht benennen. Kein Wunder, wenn man ihnen Fragen stellt, auf die ihr Bauchgefühl gar nicht richtig reagieren kann.
Fragst du einen Generator: „Was willst du frühstücken?“, siehst du oft ein Schulterzucken.
Zu viele Möglichkeiten, zu offen, zu wenig greifbar. Auch „Müsli oder Spiegelei?“ bringt sie eher ins Nachdenken als ins Spüren.
Was viel besser funktioniert, sind klare Ja/Nein-Fragen.
Zum Beispiel: „Magst du ein Spiegelei?“ und plötzlich merkst du: Da kommt was. Ein „Mhm!“ oder ein deutliches „Nein, bitte nicht.“ Wenn’s ein Nein ist, einfach weiterfragen: „Magst du Müsli?“
Genau so funktioniert das Bauchgefühl, nicht durch Grübeln, sondern durchs Reagieren. Und genau da liegt die Kraft der Generator:innen: im Spüren, was wirklich passt. Nicht im Erklären, sondern im inneren Ja.
Und das gilt nicht nur beim Frühstück. Diese Art zu fragen – konkret, klar, ohne Umwege – macht für Generator:innen im ganzen Alltag einen Unterschied. In Beziehungen, im Job, bei Entscheidungen. Je einfacher die Frage, desto ehrlicher die Antwort.
Ach ja: Manche unterscheiden zwischen Generator:innen und manifestierenden Generator:innen – und sprechen deshalb von fünf Typen. Ich zähle sie zusammen, weil sie denselben energetischen Ursprung haben.)
Manifestor:innen – etwa 8 %: Sie sind hier, um loszugehen – nicht, um zu fragen, ob’s jemandem passt. Manifestor:innen bringen Bewegung in die Welt. Sie spüren oft als Erste, wenn etwas in Bewegung kommen will. Und wenn dieses innere Feuer einmal da ist, wollen sie los. Nicht warten. Nicht erklären. Nicht diskutieren.
Was ihnen gut tut? Raum. Das Gefühl, frei entscheiden zu dürfen. Ohne Kontrolle. Ohne ständiges Nachfragen.
Vielleicht kennst du das: Jemand steht plötzlich auf, nimmt den Schlüssel, sagt „Ich geh jetzt eine Runde spazieren“ und ist weg. Kein Drama, keine Diskussion. Einfach Klarheit. Das ist Manifestor-Energie. Direkt. Klar. Und manchmal für andere schwer greifbar.
Was vieles entspannen kann: Wenn sie von sich aus sagen, was sie tun, nicht um sich zu rechtfertigen, sondern um dich mitzunehmen.
Zum Beispiel: „Ich brauch jetzt frische Luft. Ich bin in 30 Minuten wieder da.“ So fühlst du dich nicht übergangen und sie behalten das Gefühl, frei zu sein.
Wenn du mit einem Manifestor lebst oder arbeitest, hilft genau das: Nicht kontrollieren wollen. Nicht nachhaken. Sondern anerkennen, dass sie oft einfach wissen, was zu tun ist. Und wenn du ihnen Raum gibst, kommt oft mehr Nähe zurück, als du denkst.

Projektor:innen – etwa 20 %: Projektor:innen sehen oft Dinge, die andere übersehen.
Sie haben eine feine Wahrnehmung, erkennen Muster, Dynamiken, Zusammenhänge, fast wie von selbst.
Sie sind nicht hier, um pausenlos zu schuften. Sie sind hier, um zu lenken.
Ja, ich lehne mich jetzt weit aus dem Fenster – aber: Projektor:innen sind nicht zum Abarbeiten geboren.
Und trotzdem tun viele genau das.
Sie strengen sich an, machen mit, sagen ihre Meinung – auch wenn niemand gefragt hat. Warum? Weil sie gesehen werden wollen. Anerkennung spüren. Dazugehören. Und genau das bringt sie oft in die Erschöpfung.
Projektor:innen brauchen etwas anderes: eine Einladung.
Ein echtes Interesse.
Zum Beispiel:
„Magst du mal drüberschauen?“
„Wie siehst du das?“
„Was fällt dir auf?“
Dann können sie zeigen, was in ihnen steckt, ohne sich aufzudrängen. Und ihre Klarheit landet da, wo sie gehört werden will: beim Gegenüber.
Und sie bekommen, was sie sich oft insgeheim wünschen: Gesehen zu werden.
Reflektor:innen – etwa 1 %: Reflektor:innen sind anders. Nicht ein bisschen anders – sondern auf eine ganz eigene Art.
Sie sind offen. Durchlässig. Wie ein Spiegel für die Welt um sie herum.
Wenn du mit einem Reflektor zusammensitzt, kannst du plötzlich spüren, wie es dir wirklich geht. Ohne Worte. Einfach so, weil sie da sind.
Und genau deshalb ist das Umfeld für Reflektor:innen alles. Nicht nur wichtig, sondern entscheidend. Denn was sie wahrnehmen, kommt von außen. Und wenn das Außen laut, stressig oder unauthentisch ist, verlieren sie den Kontakt zu sich selbst.
Ihre Aufgabe ist nicht, sich festzulegen oder zu funktionieren. Sie nehmen wahr. Sie fühlen mit. Und sie brauchen Zeit. Entscheidungen treffen sie nicht aus dem Bauch oder dem Herzen, sondern im Laufe der Zeit. Ein ganzer Mondzyklus ist ideal – etwa 28 Tage, um Klarheit zu gewinnen. Nicht weil sie unentschlossen sind. Sondern weil ihre Wahrheit sich langsam zeigt. Wie ein Bild, das sich erst nach und nach offenbart.
Und auch das gehört dazu: Sie sind zyklisch. Sie erleben sich heute anders als gestern und morgen vielleicht wieder ganz neu. Nicht weil sie sprunghaft sind. Sondern weil sie mitschwingen mit dem Leben.
Wenn du einen Reflektor im Leben hast: Sei ehrlich. Sei klar. Sei echt. Denn sie spüren, was unausgesprochen bleibt.
Und wenn du selbst Reflektor:in bist: Du musst nicht wie die anderen sein. Du bist nicht gemacht, um laut zu werden, sondern um tief zu wirken.
So das war jetzt eine Kurzversion der Human Design Typen, aus dem echten Leben, nicht aus der Maxima oder dem Lehrbuch.
Warum mich der Artikel trotzdem gefreut hat
Weil es zeigt, dass etwas in Bewegung kommt. Dass Menschen beginnen, nach innen zu schauen. Nach etwas, das sie nicht im Außen finden. Dass Worte wie Strategie, Autorität oder Nicht-Selbst nicht mehr nur für Insider sind.
Vielleicht liest es jemand beim Friseur und denkt sich: “Hm. Human Design. Klingt spannend.”
Vielleicht googelt jemand nach „Human Design Profil in Graz erstellen lassen“ und genau dieser Mensch landet bei mir, in meiner Mindset-Praxis in Graz. Sitzt in meinem Raum und sagt: “Also… ich hab das zum ersten Mal in der Maxima gelesen.”
Was ich mit Human Design wirklich verbinde

Ich hab Human Design vor über acht Jahren kennengelernt. Nicht in einem Wellnesshotel, nicht über Social Media, sondern mitten im Chaos meines Lebens.
Mein Vater verstarb. Ganz plötzlich, ohne Ankündigung oder irgendeine Art von Vorbereitung. Ich hatte meine Firma verkauft. Ich stand da und wusste nicht: Wer bin ich jetzt eigentlich noch? Und was zur Hölle mach ich jetzt mit mir?
Klassische Midlife-Identitätskrise, nur halt echt und mit 30 Jahren.
Ich ließ mein eigenes Human Design Profil erstellen, und machte dieses Reading.
Kein „Du bist Typ X mit Profil Y und solltest Z tun”, sondern ein sanftes aber zeitgleich mir Augen öffnendes Erkennen: Aha. Deshalb bin ich oft müde. Deshalb kann ich mit Druck nicht gut umgehen. Deshalb hab ich immer gespürt, dass ich nicht reinpasse in diese klassischen Schubladen.
Es war wie ein Spiegel, der mich nicht bewertet hat. Sondern gesagt hat: „Schau. Das bist du. Und das ist gut so.”
Was Human Design NICHT ist
Human Design ist kein PDF, das du liest und dann verstanden hast. Vor allem: Selbst wenn du es verstehst, wie lebst du es im Alltag?
Und ja, natürlich ist es ein System. Es lässt sich auch theoretisch erklären: Ein paar Begriffe, ein Chart, vier Typen, neun Zentren, Autoritäten usw. Zumindest auf den ersten Blick.
Aber: Verstehen ist nicht gleich Leben.
Denn Human Design beginnt genau da, wo das Lesen aufhört.
Es geht nicht darum, dass du weißt, wie du funktionierst, sondern dass du es fühlst.
Dass du beginnst, im Alltag zu beobachten, was in bestimmten Situationen mit dir passiert und wie du damit umgehst. Dass du dich traust, anders zu reagieren als gewohnt.
Human Design zeigt dir auch, wo du gar nicht du selbst bist, sondern nur denkst, du müsstest so sein.
Weil du’s gelernt hast.
Weil man es von dir erwartet.
Weil du dich angepasst hast.
Genau dort wirkt Konditionierung.
Und genau dort darfst du dich langsam wieder ent-wickeln. Nicht, weil du falsch bist. Sondern weil du leben darfst, wie du vom Universum gedacht wurdest.
Und wenn du dann weitergehst, merkst du: Es gibt noch mehr zu entdecken. Linien, Tore, Kanäle, Profile – alles feinere Nuancen. Aber du musst das nicht alles wissen. Nicht jetzt. Und nicht auf einmal.
Was ich meinen Klient:innen mitgeben möchte
Wenn du zu mir kommst, bekommst du keine Chart-Analyse. Du bekommst eine Begegnung. Eine Entdeckungsreise. Mit Beispielen. Mit Humor. Mit Alltag.
Du musst nichts wissen. Du musst dich nicht auskennen. Du darfst neugierig sein, zweifeln, lachen und sagen: “Hä? Noch mal bitte.”
Ich erklär dir Human Design nicht aus dem Buch. Sondern aus dem Leben. Aus meinem. Und aus deinem.
Human Design ist keine Lösung auf all deine gerade vorhandenen Probleme. Aber es ist ein Werkzeug.
Es kann dir zeigen:
warum du dich oft verausgabst
warum du lieber nichts sagst, bevor es zu Streit kommt
warum du manchmal zweifelst (und das nicht falsch ist!)
und wie du Entscheidungen triffst, die wirklich zu dir passen

Und wenn du dich jetzt fragst:
“Ist das auch was für mich?”
Dann fang nicht an zu grübeln, sondern spür kurz in dich rein.
Gab es einen Moment beim Lesen, der dich berührt hat? Einen Satz, der nachklingt? Ein leises „Stimmt irgendwie“?
Wenn du das kennst, dann kann das dein Einstieg sein.
Gerade Generator:innen merken oft im Körper, ob etwas für sie passt. Nicht im Kopf, sondern im Bauch.
Vielleicht bist du aber auch jemand, der gerne beobachtet, ein bisschen abwartet, sich erst dann zeigt, wenn es sich wirklich stimmig anfühlt, wie viele Projektor:innen.
Oder du brauchst länger, lässt Dinge wirken, entscheidest aus der Tiefe heraus, ganz wie ein:e Reflektor:in.
Oder du weißt einfach: „Ich geh jetzt los. Punkt.“, dann schlägt ein Manifestor:innen-Herz in dir.
Wichtig ist nur: Dass du irgendwann beginnst, dir selbst wieder zuzuhören.
Fazit (Weil Blogartikel ja immer eins haben)
Die Maxima hat Human Design in die Lifestyle-Welt gebracht. Ich bring’s dir in den Alltag. Nicht als Etikett. Sondern als Einladung. Nicht als endgültige Antwort. Sondern als ehrliche Frage: Wer bist du, wenn du aufhörst, jemand anderer sein zu wollen?
Und wenn du willst, finden wir’s gemeinsam raus.
Alles Liebe, Anita
📍 Human Design Coaching in Graz – persönlich, praxisnah & mit Humor.
(Spoiler: Es gibt keine Donuts. Aber dafür eine echte Begegnung.)


